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Okt 17 2011

IceBluemchen

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12. Warten

Weit war Kakashi noch nicht gekommen, als er Schritte hinter sich hörte und auch schon Sakura und Naruto Rufe, er solle auf sie warten. Es war ihm so klar gewesen, das die Zwei nicht im Hörsaal geblieben waren und ihm nacheilten, seufzte er kurz und wartete auf sie, würden sie jetzt eh nicht aufgeben und ihn überall hin folgen.
„Warum seit ihr nicht in der Akademie geblieben?“, fragte er sie, konnte sich die Antwort jedoch denken.
„Weil Sasuke unser Freund ist und er uns jetzt sicherlich braucht.“, entgegnete Naruto energisch. „Ja, er wird sicher sehr traurig sein und Angst um seinen Bruder haben.“, fügte Sakura noch an.
Kakashi seufzte abermals. Natürlich konnte die Wahrheit über den Zwischenfall nicht geheimgehalten werden, war er bereits jetzt gezwungen ihnen alles zu erklären.
„Sasuke braucht euch jetzt in der Tat, jedoch nicht so wie ihr es denkt.“, erstaunt sahen sie Kakashi an, das er erst gar nicht versuchte sie abzuwimmeln und wieder zurück zu schicken. „Sasuke war der kleine Zwischenfall. Er sprang zwischen seinen Bruder und dem Kaishaku und verhinderte so, dass das Seppuke zu Ende gebracht werden konnte.“
Stumm sahen sie Kakashi an, wirkte er betrübt, was ihnen nun Sorge bereitet. „Geht es Sasuke gut? Es ist ihm doch nichts passiert? Sensei Kakashi… Was ist mit Sasuke?“, fragte Naruto besorgt, hatte er als erstes seine Sprache wiedergefunden, während Sakura bereits den Tränen nahe war.
„Er wurde verletzt, jedoch kann ich nur schwer einschätzen, wie schlimm es ist. Ich wollte ins Krankenhaus und mich nach ihm und Itachi erkundigen. Und da ich euch bereits in dieser Hinsicht gut kenne, werdet ihr euch wohl nicht abschütteln lassen. Also kommt, sehen wir, wie es ihnen geht.“
Sakura nickte dankbar und wischte sich erste Tränen fort, während Naruto grinsend seinen Sensei ansah und nur meinte: „Worauf warten wir noch? Gehen wir Sasuke einen Krankenbesuch abstatten.“
So gingen sie gemeinsam zum Krankenhaus und hofften, das sie nur positive Nachrichten erreichen würde.

Sakura und Naruto kamen sich irgendwie hilflos im Krankenhaus vor. Niemand interessierte sich für sie und wäre Kakashi nicht bei ihnen gewesen, hätte wohl niemand von ihnen Notiz genommen. So aber bekam Kakashi zumindest schon einmal heraus, das wenn er etwas über Sasuke und Itachi wissen wollte, er zur Intensivstation müsste.
Hier nur gab es das Problem, das Sakura und Naruto draußen warten mussten, war es nur Erwachsenen erlaubt die Station zu betreten und eigentlich auch nur Angehörigen. Jedoch da Kakashi vom Hokage persönlich für das Befinden der zwei Uchiha verantwortlich war und damit eine Art Vormundstellung einnahm, durfte er die Station betreten.
Eine junge Krankenschwester führte ihn zum Aufenthaltsraum, wo sich zwei Ärzte unterhielten, von denen Kakashi nur den älteren kannte, war dies der Chefarzt der Allgemeinmedizin und Shugas Großvater Dr. Yamamuro. Schnell erfuhr er aber, das der andere der Oberarzt der Allgemeinmedizin Dr. Matsu war und es in ihrem Gespräch um Itachi ging. Anscheinend hatte Dr. Matsu entgegen der strickten Anweisung von Dr. Yamamuro einfach den Fall Itachi an den Assistenzarzt Shuga übertragen, obwohl sich dieser noch in der Einarbeitungszeit befand und noch gar keinen eigenen Patienten übernehmen hätte dürfen. Damit hatte der Oberarzt seine Kompetenzen überschritten und der Chefarzt wollte eine Erklärung für diese Regelübertretung. Was den Oberarzt zu diesem Handeln bewegt hatte, konnte Kakashi jedoch nicht verstehen, schlüpfte in jenem Moment eine Schwester in den Aufenthaltsraum und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. Kakashi bekam nur noch mit, das der Oberarzt beteuerte zu glauben die richtige Entscheidung getroffen zu haben und wünschte, das alles so bleiben solle, hatte Shuga sich bereits sehr viel Wissen über Itachis Krankheit angeeignet und er würde ihn lediglich als Aufsichtsperson beiseite stehen, jedoch den Fall Itachi aus persönlichen Gründen einfach nicht übernehmen können. Dr. Yamamuro gefiel dies eigentlich nicht, nahm es jedoch hin, würde Dr. Matsu alleinig die Verantwortung dafür tragen müssen, wenn Shuga einen Fehler beging.
Damit war der Oberarzt durchaus einverstanden, hatte er großes Vertrauen in Shuga und so verließ er das Zimmer, machte Kakashi sich erst jetzt bemerkbar und trat an den Chefarzt heran. „Entschuldigt, ich wollte mich nach Sasuke Uchiha und Itachi Uchiha erkundigen. Ich soll dem Hokage bericht erstatten. Könnt ihr mir bereits etwas sagen.“, fragte Kakashi ihn, bedeutete der Arzt, das er sich setzen solle, was Kakashi auch nachkam.
„Sasuke ist vor einer halben Stunde aus dem OP gekommen. Der Schnitt hatte seine Leber getroffen, weshalb er stark in den Bauchraum geblutet hat. Jedoch verlief die Operation sehr gut und er wird wieder ganz gesund.“, kurz hielt er inne und seufzte leicht. Um Itachi sah es wesentlich schlechter aus.
„Itachi wird noch operiert. Der Bauchschnitt hat seinen Darm mitverletzt und sie müssen jetzt jede noch so winzige Verletzung finden und nähen. Dies dauert und sein geschwächter Gesundheitszustand macht es nicht leichter. Shuga ist mit im OP, er stabilisiert ihn, jedoch ist es wie der Kampf gegen Windmühlen. Je länger Itachi offen auf dem OP-Tisch liegt, je schwächer wird er. Ich schätze seine Chancen sehr schlecht ein und wenn er es doch packt, dann kommt eine lange Genesungsphase auf ihn zu, nicht zu vergessen der Kampf gegen seine Erkrankung.“, seufzend erhob der Chefarzt sich, hatte er Patienten nach denen er sehen musste und auch einigen Verwaltungskram zu erledigen.
„Sie können Sasuke kurz sehen. Eine Schwester wird sie zu ihm bringen. Und wenn er heute und morgen kein Fieber entwickelt oder andere Komplikationen auftreten, kommt er übermorgen auf die Allgemeine Station, dann darf er auch Besuch empfangen.“ Kakashi bedankte sich und ließ sich von einer Schwester zu seinem Schüler bringen.
Kontinuierlich piepste ein Monitor und zeichnete den regelmäßigen Herzschlag von Sasuke auf. Er stand noch unter dem Einfluss der Narkose und die Schwester meinte, das er wohl frühestens am Abend daraus erwachen würde.
So blieb er auch nur kurz und ging dann zu Sakura und Naruto, um sie zu beruhigen. „Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er hat die Operation gut überstanden und wenn es keine Komplikationen gibt, wird er übermorgen auf die Allgemeine Station verlegt. Dann dürft ihr ihn auch besuchen, jedoch solange er hier auf der Intensivstation ist, darf er keinen Besuch bekommen.“
Erleichtert waren sie, jedoch auch etwas enttäuscht, das sie ihn erst übermorgen sehen dürften. Die Zeit des Wartens würde lang werden und solange würden sie sich auch weiterhin Sorgen machen, denn jede Verletzung barg ihre Risiken und es konnten immer Komplikationen auftreten.
„Und Itachi? Geht es ihm auch gut?“, fragte Naruto, hoffte er für Sasuke das sein Bruder auch schnell wieder Gesund werden würde. Es verwunderte Kakashi schon etwas, das Naruto sich auch über Itachi informierte. Er kannte ihn doch gar nicht, jedoch tat er es wohl aus Sorge um Sasuke und der Angst heraus, das sein Freund seinen Bruder verlieren könnte.
„Es ist etwas komplizierter um Itachi. Er hat nicht nur eine große tiefe Wunde am Bauch, er ist auch sehr krank. Sein Zustand ist momentan sehr kritisch und er wird auch noch operiert. Ich kann euch nicht mehr sagen, dürfte euch eigentlich nicht einmal dies sagen.“, kurz machte er eine Pause, dachte nach, was nun das Beste war.
„Okay, geht jetzt nach Hause, es bringt euch nichts hier zu kampieren. Ich bleib noch und warte auf Nachricht von Itachi. Also sehen wir uns dann morgen Früh beim Training wieder.“, erstaunt sahen sie ihren Sensei an. „Wir sollen morgen trainieren? Das ist doch nicht euer ernst?“, fragte Naruto entsetzt, konnte er nicht glauben, das sie einfach so weitermachen sollten wie bisher. Keine Auszeit, keine Schonung,…
Aber es war Kakashis ernst und so mussten sie es hinnehmen!

Drei Stunden hatte Kakashi im Aufenthaltsraum der Intensivstation warten müssen, bis das Warten endlich ein Ende hatte. Itachi wurde auf die Station gebracht. Viele Ärzte waren um ihn herum und ebenso viele Schwestern. Es dauerte noch einmal eine gefühlte Ewigkeit, bis die Hektik nachließ und erste Ärzte und Schwestern gingen.
„Hey Shuga, bitte warte!“, rief er den jungen Assistenzarzt nach, als auch er über den Flur eilte und die Station verlassen wollte.
„Kakashi, wartest du schon die gesamte Zeit?“, fragte er erstaunt und kam zu ihm in den Aufenthaltsraum. „Ja, seit mehr als drei Stunden. Ich war auch schon bei Sasuke. Es geht ihm gut… glaube ich… Er ist noch nicht aufgewachte, aber ich glaub du weißt dies alles. Wie geht es Itachi? Wird er durchkommen? Er muss durchkommen! Er muss…“, Kakashi war so voller Fragen und Sorgen. Fragen, wie es den zwei Uchiha wirklich ging. Sorgen, das einem von ihnen etwas geschehen könnte. Viel zu schnell rasselte er alles hinunter und wurde immer leiser.
„Ja, ich weis alles. Sasukes Chirurg kam zu Itachis OP dazu und…“, Shuga schluckte und setzte sich. „Was hat sich der Junge dabei nur gedacht? Er hätte sterben können! Wäre der Schnitt nur zwei Zentimeter tiefer gewesen, wäre er verblutet, eh sie ihn hätten ins Krankenhaus bringen können. Was hat er sich nur dabei gedacht?“, leicht schüttelte er den Kopf und schloss seufzend die Augen.
„Er hat seinen Bruder nicht verlieren wollen und obwohl ich gesehen hatte, das ihn das Zusammentreffen sehr aufgewühlt hatte, so sah ich dies nicht kommen. Ich hab nicht erkannt, wie sehr Sasuke noch an seinen Bruder hängt und ihn liebt. Itachi muss durchkommen! Sasuke braucht ihn und es würde ihn zerstören, wenn er ihn jetzt nach alledem verliert.“
„Er kämpft! Es ist merkwürdig, wollte er doch sterben, aber während der OP ist er uns zwei Mal weggesackt und ich dachte, „Okay, das war es jetzt!“, jedoch er hat gekämpft und nun liegt er dort und kämpft weiter. Er kämpft um jeden Herzschlag, jeden Atemzug. Es ist doch verrückt… als würde er wissen, das Sasuke nicht will, das er stirbt.“ Shuga stand auf und nahm sich eine Tasse Kaffee, war er erschöpft und mit den Nerven am Ende.
„Er weis es, denn Sasuke hat es ihm gesagt. Er hat ihn angefleht, das er nicht sterben soll!“, sprach Kakashi und nahm sich auch eine Tasse von dem wachmachenden Getränk, auch wenn er eigentlich kein Freund von Kaffee war.
„Dann werde ich alles daran setzten, Sasukes Wunsch zu erfüllen!“

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